Terrorpläne, Todeslisten, Munitionsdiebstahl – Staatsfeinde in Uniform

Terrorpläne, Todeslisten, Munitionsdiebstahl – Staatsfeinde in Uniform

Dokumentation der Veranstaltung vom 11.12.2019 mit den Journalisten Dirk Laabs und Hanning Voigts

Podiumsgespräch im Anschluss an den Dokumentarfilm „Staatsfilme in Uniform“, präsentiert von der Initiative „Moment mal! Wiesbaden“ in Anwesenheit des Autor Dirk Laabs. Die Fragen stellt der Frankfurter Journalist Hanning Voigts.

Interview mit Dirk Laabs im Anschluss der Veranstaltung:

Der Trailer zum Dokumentarfilm „Staatsfeinde in Uniform“:

Trailer zum Film

Polizisten, die in Netzwerken rassistische Hassbotschaften verbreiten; verschwundene Munition aus Bundeswehrbeständen; Listen mit Namen von Personen, die am Tag X festgesetzt oder ermordet werden sollen – was nach einer wilden Verschwörungstheorie klingt, ist harte Realität.

Polizei und Militär sind unserer Verfassung verpflichtet. Sie sollen Land und Leute, Staat und Zivilgesellschaft vor Gefahren schützen. Die dafür zugestandenen Machtmittel und Befugnisse sind gewaltig. Und niemals darf sich das Schutzversprechen des staatlichen Gewaltmonopols in sein Gegenteil verkehren.

Ist es den Gegnern der offenen Gesellschaft bereits gelungen, Polizei und Militär zu infiltrieren? Sind Freiheit, Unversehrtheit und Demokratie bereits erheblichen Gefahren ausgesetzt? Die besorgte Frage lautet: Sind die geschilderten Vorfälle Einzelfälle oder die Spitzen eines Eisberges?

Ein Blick hinter die Kulissen kann klüger machen: Der Dokumentarfilm „Staatsfeinde in Uniform“ von Dirk Laabs bringt Belege, wie toxische Netzwerke innerhalb von Polizei und Militär funktionieren und dass sie bis in parlamentarische Bereiche vorgedrungen sind, die der Extremismusabwehr dienen – der Feind hört mit.

Moment mal! zeigte diesen Film in Anwesenheit des Autors. Im Anschluss sprach der Frankfurter Journalist Hanning Voigts mit Dirk Laabs zu seinen investigativen Recherchen und die Bewertung der Ergebnisse, sowie aktueller Entwicklungen in diesem Komplex. Wie ernst ist die Situation? Droht das Gewaltmonopol des Staates, sich zur Gefahr für die Demokratie zu verkehren? Müssen die politisch Verantwortlichen endlich entschiedener handeln? Was können wir, die Zivilgesellschaft, tun?


Dirk Laabs ist investigativer Journalist und Filmemacher. Er ist Autor der Bücher „Heimatschutz“ über den NSU (mit Stefan Aust) und „Der deutsche Goldrausch. Die wahre Geschichte der Treuhand“. Für den Dokumentarfilm „Die Fremden im Paradies – Warum Gotteskrieger töten“ wurde er mehrfach ausgezeichnet. Laabs hat jahrelang auf dem Gebiet islamistischer und internationaler Terrorismus recherchiert. Seine Dokumentationen liefen auf zahlreichen Festivals und Sendern in Deutschland, der Schweiz und dem restlichen Europa.

Hanning Voigts ist Journalist und Autor und lebt in Frankfurt am Main. Seit 2012 ist er Redakteur bei der Frankfurter Rundschau. Seine Themenschwerpunkte soziale Bewegungen, Salafismus, Flüchtlingspolitik, Rechtsextremismus und der gesellschaftliche Umgang mit Minderheiten. Von 2015 bis 2018 begleitete Hanning Voigts den NSU-Untersuchungsausschuss im Hessischen Landtag. Im aktuell erschienenen Sammelband „Extreme Sicherheit – Rechtsradikale in Polizei, Verfassungsschutz, Bundeswehr und Justiz“ schrieben Hanning Voigts und sein Kollegen Pitt von Bebenburg gemeinsam den Beitrag zum Frankfurter Polizeiskandal.

Ausschlussklausel:
Dass menschenfeindliche Positionen als legitim diskutierbar erscheinen, ist Methode und Ziel von Neuer Rechten und AfD. Es geht ihnen um die Erweiterung der „Kampfzone“. Sie arbeiten mit Hetze und Häme gegen Minderheiten, sie verbreiten bedenkenlos Fake News um Stimmung zu machen und paktieren immer offener mit originären Rechtsextremisten. Solche Akteure sind für uns keine Diskussionspartner!
Deswegen: Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen, und Personen, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen. Dazu gehören insbesondere Personen, die Kontakte zur rechtsextremen „Identitären Bewegung“ pflegen.