Die identitäre „Bewegung“

Die identitäre „Bewegung“

Gedankengut von vorgestern trifft auf Marketing von heute

Material zur Veranstaltung am 26. September 2018 mit dem Schlachthof Wiesbaden

Die „Identitäre Bewegung“ will rechtsextreme Positionen in gesellschaftliche Diskurse tragen. Dabei trifft Gedankengut von Vorgestern auf Marketing von Heute: Obwohl die selbsternannte „Bewegung“ eher klein zu nennen ist, ist sie mit ihrer Selbstinszenierung über Social Media sehr erfolgreich.

Trotz formalem Unvereinbarkeitsbeschluss von AfD und der IB bestehen – auch in Hessen und auch in Wiesbaden – engste personelle Überschneidungen zwischen AfD/Junge Alternative und der IB. Auch Recherchen von ZEIT-ONLINE zeigen: Eine Abgrenzung der IB von der harten Neonazi-Szene ist lediglich Taktik. „Ihre Führungsfiguren kommen aus der NPD-Jugend, aus radikalen Burschenschaften und sogar aus der verbotenen Neonaziorganisation Heimattreue Jugend Deutschland (HDJ). Die Identitären bieten ihnen eine neue Heimat und eine frische Corporate Identity, unter der sie alte Ziele weiterverfolgen können.“(1)

Der hessische Verfassungsschutz schreibt: „In Ihrer Sprache vermied die IBD [„IB Deutschland“] typisch rechtsextremistische Begriffe wie „Volksgemeinschaft“ und „Rasse“. Stattdessen sprach sie scheinbar unverfänglich von „Identität“, „Ethnie“ und „Ethnopluralismus“ und kleidete damit alte Ideen der Konservativen Revolution in ein vermeintlich neues Gewand. In der Weimarer Republik hatten Verfechter der Konservativen Revolution zu den maßgeblichen geistigen Wegbereitern des Unrechts- und Terrorregimes des Nationalsozialismus gehört.“ (2) Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz ordnet die IB als rechtsextremistisch ein und beobachtet sie.

Veranstaltungsberichte

> Wiesbadener Kurier: Fabian Jellonek über die „Identitäre Bewegung“
Rassistisches Gedankengut unter einem idelogischen Tarnkleid: So sieht der Politikwissenschaftler Fabian Jellonek die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte „IB“.

Veranstaltungsmitschnitt (leicht gekürzt)

Der Referent

Der Politikwissenschaftler Fabian Jellonnek arbeitete als Berater gegen Rechtsextremismus und leitete anschließend bei jugendschutz.net den Bereich politischer Extremismus. Er schreibt u.a. regelmäßig für das Online Portal „Blick nach rechts“. Fabian Jellonnek ist einer der Gründer von achtsegel.org, einem Büro für demokratische Kommunikation und politische Bildung im Netz. Um die demokratische Kultur im Netz stärken, entwickelt Achtsegel.org schwerpunktmäßig Strategien gegen Hate-Speech und rechtspopulistische Propaganda im Netz, wobei sie Arbeitsweisen aus den Bereichen Journalismus, Politikwissenschaft, Design und öffentliche Kommunikation verknüpfen.

Eine Veranstaltung von Momentmal Wiesbaden ! & Schlachthof Wiesbaden

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(1) https://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-04/identitaere-bewegung-rechtsextremismus-neonazis-mitglieder
(2) Hessischer Verfassungsschutzbericht 2016