6.9.2019 – Die AfD nutzt jede Gelegenheit zur Selbstdarstellung. Wo sie das Sagen hat, hagelt es menschen- und demokratieverachtende Äußerungen. Wird die Partei dafür kritisiert, gibt sie die verfolgte Unschuld. Besonders gerne melden sich namhafte AfD-Vertreter*innen bei Veranstaltungen zu Wort, die dieses Doppel-Spiel entlarven.
Wie man souverän mit einer solchen Herausforderung umgeht, hat Manuel Wüst am 5. September 2018 im vollbesetzten großen Saal des Hauses an der Marktkirche exemplarisch unter Beweis gestellt. Nach dem Vortrag von Andreas Speit zum Thema „Extrem rechtes Netzwerk AfD – eine Partei als Sammlungsbewegung für Nationalkonservative und Neofaschisten“ moderierte er die Diskussion im Plenum. Auch Robert Lambrou, Landtagskandidat und Sprecher der AfD Hessen, begehrte Rederecht.
Mit klaren Worten weist Manuel Wüst als Moderator dieses Ansinnen zurück:
„Wie Sie wissen behalten wir uns bei unseren Veranstaltungen vor, vom Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen bzw. keine Bühne zu bieten. Dazu gehören insbesondere Personen, die Kontakte zur rechtsextremen „Identitären Bewegung“ pflegen.
Wir haben nun eine Wortmeldung von Herrn Lambrou, von der AfD Wiesbaden, Landtagskandidat und Sprecher der AfD Hessen.
Herr Lambrou hat vor kurzem Meinungsäußerungen, die sich gegen die AfD richten, als „VIRUS“ bezeichnet, also als etwas, das man bekämpft und wie Krankheiten ausmerzt.
Mit Andreas Lichert unterstützt Herr Lambrou, wie wir eben wieder gehört haben, eine ins extrem rechte Spektrum gut vernetzte Person auf dem Weg in den Landtag.
Zu guter Letzt tauchte Herr Lambrou mit einer Gruppe von AfD -Sympathisanten auf einer Demo am 19. August auf. Darunter befand sich eine Person mit einem eindeutig holocaustrelativierenden Plakat, von dem er sich bis heute nicht distanziert hat.
Wir erteilen ihm daher heute kein Rederecht.“
Das Publikum applaudierte erleichtert, Herr Lambrou schwieg