In der Nacht vom 1. auf den 2. Juni 2019 wird der hessische CDU-Politiker Walter Lübcke von einem Neonazi ermordet. Der Mord ist weder Zufall noch Einzelfall, er wurzelt in einem neuen extrem rechten Milieu.
In seinem Buch „Rechter Terror – Der Mord an Walter Lübcke und die Strategie der Gewalt“ (April 2021) erzählt der Frankfurter Journalist Martin Steinhagen die Geschichte des Opfers, des Täters und der Tat. Die biografische Herangehensweise zeigt wie unter einem Brennglas die Dynamik des rechten Terrors: die Erregungsspirale im rechten Milieu, das bis in die Parlamente reicht; die zunehmende Enthemmung; das rechtsextreme Erregungstheater, das zuletzt Mordtaten eine Bühne bereitet. Im Gespräch mit Georg Habs von „Moment mal!“ zeichnet der Journalist Martin Steinhagen die Entwicklung des Mörders Stefan Ernst nach, von seinen ersten Gewalttaten in und um Wiesbaden über die Organisation in hessischen Neonazi-Kameradschaften bis zu seinem Engagement als Wahlhelfer der AfD.
Wie konnte ein Videoschnipsel mit Lübckes Zitat als „Erregungsfutter“ im rechten Milieu solche Folgen haben? Was ist passiert in den drei Jahren und sieben Monaten zwischen der Bürgerversammlung und dem Abend der Ermordung von Lübcke? Gibt es bei rechtem Terror eine Strategie des gesteuerten „Zufalls“? Was verbindet den Täter Stefan Ernst mit Erika Steinbach oder Björn Höcke? Hat der erste rechte Terroranschlag auf einen christdemokratischen Politiker in Deutschland etwas verändert in der politischen Landschaft? Und warum hat der Verfassungsschutz nicht nur in diesem Fall so fahrlässig versagt?
Unser Dank geht an den Wiesbadener Presseclub, der uns freundlicherweise seine Räumlichkeiten für das Interview zur Verfügung gestellt hat.
Zum Buch: Martin Steinhagen, Rechter Terror – Der Mord an Walter Lübcke und die Strategie der Gewalt, ISBN: 3499005999
„Demokratie leben in Wiesbaden“ ist eine Strategie, die das zivilgesellschaftliche Engagement für Demokratie und gegen Extremismus fördert. Gefördert werden Projekte in Wiesbaden, die sich für ein vielfältiges, respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander einsetzen.
Das Videoprojekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Familien, Frauen, Senioren und Jugend um Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autorinnen und Autoren die Verantwortung.